Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Erste Schritte

Rainer Fabian: Das Rauschen der Welt

Bei einem Attentat im fiktiven südamerikanischen Land Matatudo (unschwer als Brasilien auszumachen) hat Kohner, Reporter bei einem Hamburger Magazin (der Autor Rainer Fabian war Stern-Reporter und während 15 Jahren Korrespondent für Lateinamerika) seine Frau Anna verloren. Jahre später wird Kohner eine Kassette mit mysteriösen Alltagsgeräuschen (aus der Grossstadt, aber auch aus dem Urwald) zugespielt. Ist …

Jacopo Pasotti: Wohin weht der Wind?

„Die einen sterben ein wenig, wenn sie eine Reise antreten, die anderen leben auf. Nur wenige stehen dem Reisen gleichgültig gegenüber. Eine Reise weckt vielfältige Gefühle, und das noch bevor es losgeht. Manch einer träumt schon Wochen, wenn nicht Monate vor der Abreise davon, wie es sein wird. Andere …“. Mit diesen Sätzen beginnt dieses …

Patrícia Melo: Gestapelte Frauen

Als ich nach den ersten paar Seiten auf diese Sätze stosse – „Unvorstellbar, dass einer wie er, der Wittgenstein studiert hat und Yoga praktizierte, einem auf einer Anwaltsparty am Silvesterabend im Toilettenraum eine runterhaut.“ – , weiss ich, dass ich diesen Roman mögen werde. Und so ist es denn auch. Es fehle an der Erziehung, …

Luiz Ruffato: Sonntage ohne Gott

„Sonntage ohne Gott“ ist der fünfte und letzte Teil des Roman-Zyklus „Vorläufige Hölle“. Verschiedene Einzelstimmen erzählen die Geschichte Brasiliens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der Arbeitenden, Besitzlosen, Entrechteten. Das macht schon deswegen Sinn, weil einerseits diese Perspektive häufig zu kurz kommt und weil andererseits dieses Riesenland als Ganzes überhaupt nicht …

Ursula Prutsch / Enrique Rodrigues-Moura: Brasilien. Eine Kulturgeschichte

„Wir halten es nicht mit Stefan Zweigs Bemerkung, der sagte: ‚Nichts ist so sehr typisch für den Brasilianer, als dass er ein geschichtsloser Mensch oder zum mindesten einer mit einer kurzen Geschichte ist.‘ Im Gegenteil, 515 Jahre sind eine lange Geschichte“, schreiben Ursula Prutsch und Enrique Rodrigues-Moura im Vorwort zu „Brasilien. Eine Kulturgeschichte“. Und sie …

Clarice Lispector: Aber es wird regnen

Die erste Erzählung dieses Bandes spielt in Recife und da dies „meine“ erste brasilianische Stadt gewesen ist, in der ich, 2006 war das, mehrere Wochen verbrachte, bin ich natürlich sofort positiv eingenommen. Und dann die ersten Sätze: „Sie war dick, klein, sommersprossig und hatte viel zu krauses Haar, mit einem Stich ins Rotblonde. Sie hatte …

Christina Eibl: Nicht alle Russen haben Goldzähne, sind immer betrunken und auch nicht jeder russische Beamte ist korrupt

Wunderbar erzählt, glänzend geschrieben, dazu informativ und … lebensnah, wollte ich gerade schreiben, und das stimmt ja auch, nur dass man, was Christina Eibl in Moskau erlebt hat, eben lieber geschildert kriegt als selber erlebt. Zugegeben, ich rede von mir. „Nicht alle Russen …“ ist die Art von Einführung in ein Land, die man sich …

Clarice Lispector: Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau

Mein liebster Satz von Clarice Lispector ist Liberdade é pouco. O que eu desejo ainda não tem nome. Wo ich ihn her habe, weiss ich nicht mehr, doch er prägt mein Bild dieser 1920 als Tochter jüdischer Eltern in der Ukraine geborenen und im ärmlichen Nordosten Brasiliens aufgewachsenen Frau, die Jura studierte, als Lehrerin und …