November 1941, Hawaii. Ein junger weisser Mann wird übelst zugerichtet an einem Fleischerhaken aufgehängt gefunden. Dem jungen Detective Joe McGrady, mit einem dieser typisch nordamerikanischen Kinn-Gesichter („McGrady hatte eines dieser Gesichter. Kantig und irgendwie unfertig, als wäre der Meissel seines Bildhauers am zu harten Stein zerbrochen.“), wird aufgetragen, sich des Falles anzunehmen. Auf dem Rückweg …
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Werner Herzog: Das Dämmern der Welt
Hiroo Onoda lebt im philippinischen Urwald, als Japan im Zweiten Weltkrieg vor den USA kapituliert. Er weiss nichts davon. Werner Herzog lernt ihn 1997 kennen, schreibt seine Geschichte auf – und nimmt sie zum Anlass, grundsätzlich über das Leben zu meditieren Im Februar 1974 trifft der 23jährige Suzuki auf der Insel Lubang beim Wakayama-Fluss auf …
Milena Michiko Flašar: Oben Erde, unten Himmel
Takada Suzu, 25, weiblich. Skorpion, ist gerne allein, Gruppen sind nicht ihr Ding. Doch was für sie stimmt, sorgt bei anderen für Irritationen. Sie ist vom Land in die Stadt gezogen, hat nach einem Semester das Studium hingeschmissen. Ihr ist es wohl so, obwohl sie auch einsam ist und sich deswegen einen Hamster zulegt – …
Yoko Ogawa: Das Museum der Stille
Ein junger Mann soll in einem abgelegenen Dorf in der Provinz ein Museum einrichten, hat jedoch nach der ersten Begegnung mit der resoluten alten Dame, unter deren Anleitung er arbeiten sollte, das Gefühl, aus dem Job werde nichts, da er sich nicht willkommen fühlt. Der Gärtner der Unterkunft, in der er seine erste (und, wie …
Rainer Fabian: Das Rauschen der Welt
Bei einem Attentat im fiktiven südamerikanischen Land Matatudo (unschwer als Brasilien auszumachen) hat Kohner, Reporter bei einem Hamburger Magazin (der Autor Rainer Fabian war Stern-Reporter und während 15 Jahren Korrespondent für Lateinamerika) seine Frau Anna verloren. Jahre später wird Kohner eine Kassette mit mysteriösen Alltagsgeräuschen (aus der Grossstadt, aber auch aus dem Urwald) zugespielt. Ist …
Yoko Ogawa: Der Duft von Eis
Seit ich im Alter von 17 mein erstes Buch über Zen-Buddhismus gelesen habe, fühle ich mich Japanischem emotional verbunden. Ich verbinde damit eine Reduktion auf wirklich Wesentliches – und diese wirkt auf mich ästhetisch, schön und klar. Auch mein bisher einziger Japan-Besuch von vor drei Jahren tat dem keinen Abbruch. Daher mein Interesse an diesem …
Keiichirō Hirano: Das Leben eines Anderen
Kaum etwas ist für uns Menschen so leitend wie unsere Erwartungshaltungen, weshalb ich denn auch, als ich las, dass der Autor Keiichirō Hirano aus Gamagōri stammt, diesen Roman noch positiver angehe als ich das eh schon tue, denn mit Gamagōri verbinde ich gute Erinnerungen, und unter diesen zwei Schnappschüsse einer Tür, an der zuerst eine …
Maja Linnemann: Letzte Dinge
Tod und Bestattungskultur in China“ lautet der Untertitel dieses Buchs von Maja Linnemann, die in ihrer Einführung auch auf einen 2012 erschienen wissenschaftlichen Sammelband hinweist, in dem es um aktuelle Bestattungstrends in Japan, Korea und der Volksrepublik China geht, dessen Titel für den heutigen Umgang mit dem Tod symptomatisch ist: Invisible Population: the Place of …
Isaku Yanaihara: Mit Alberto Giacometti
„Es war mir nicht bewusst, aber er hat mich durch seine Art, zu sein und zu denken, enorm beeinflusst“, notiert Isaku Yanaihara auf den ersten Seiten von Mit Alberto Giacometti. Annette Giacometti, Albertos Witwe, hat dieses Tagebuch, als es in Tokio in den Handel kam, mit einem weltweiten Bann belegt. Vermutlich lag das daran, dass sie …
Mieko Kawakami: Brüste und Eier
Japan fasziniert mich seit meiner Jugend, hauptsächlich des Zen wegen. Seit ich vor eineinhalb Jahren selber für ein paar Wochen vor Ort war und während dieser Zeit Haruki Murakamis 1Q84 verschlang, bin ich Murakami-Fan. Wenn nun also Murakami Mieko Kawakamis Brüste und Eier in den Himmel lobt („So grossartig, dass es mir den Atem raubt“), …