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Erste Schritte

Monika Maron: Essays und Briefe

Flugasche hat mich für Monika Maron eingenommen. Ich weiss nur noch undeutlich, wovon die Geschichte gehandelt hat, doch ich erinnere mich an das ernste und schöne Gesicht der Autorin auf dem Umschlag, und daran, dass auch in einer komplexen Welt mit intelligent argumentierenden und ganz unterschiedliche Auffassungen vertretenden Akteuren, eine klare moralische Haltung möglich war. …

Wolfgang Hagen: Das Loch

Wolfgang Hagen (1950-2022) war Professor für Medienwissenschaft an der Leuphana Universität Lüneburg. Bei diesem Werk handle es sich um „die Fokussierung auf die Leerstellen und Nullstellen der neuzeitlichen Philosophie-, Technik-, Kunst-, Medien- und Materialgeschichte“, lese ich und in mir denkt es: Ups, da habe ich mir ganz etwas anderes vorgestellt, nämlich eine witzige, skurrile Abhandlung …

Frank Gaudlitz: Sonnenstrasse / La Ruta del Sol

Im Jahre 2010 machte sich der Fotograf Frank Gaudlitz nach Südamerika auf, um dort für mehrere Monate auf den Spuren Alexander von Humboldts zu reisen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch Juergen Ebeldinger, der im Vorwort zu diesem schön gemachten Band schreibt, Gaudlitz schaffe es, „dass wir seinen Bildern glauben, weil sie ehrlich und authentisch …

Martin Zurmühle: Fotografie lehren und lernen

Mein eigener Zugang zur Fotografie ist rein intuitiv: Warum mir ein Bild gefällt, interessiert mich wenig; mein Bedürfnis nach Rationalisierung ist beschränkt. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass Goethes Diktum, „Man sieht nur, was man weiss“ (In meiner Fassung: Wir können nur er-kennen, was wir kennen) meine Bildwahrnehmung bestimmt, weshalb mir denn die vielfältigen Informationen …

Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen

„Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung“ heisst der Untertitel dieser Memoiren, von denen sich die Autorin fragt: „Ist ein Text noch eine Autobiografie, wenn er sich bemüht, Elemente einer autobiografischen Fremdbeschreibung zu liefern?“ Klingt etwas arg akademisch, finde ich, doch die nachfolgenden Zeilen machen deutlich, was es mit diesem Buch auf sich hat: „Tatsächlich ist mein …

Laure Limongi: Sieben Tage Windstille

Bastia, Korsika. Huma, auf die dreissig zugehend, kehrt zurück, nach sieben Jahren. Mit dem Schiff, aus Marseille. Ich wähne mich vor Ort mit dabei, so sehr spricht mich Stil, Rhythmus und Ton von Laure Limongi an. Nicht zuletzt ihr trockener Witz hat es mir angetan. „ … die Automaten, die mit Konservierungsstoffen vollgestopften Süssigkeiten zum …

Benjamin Moser: Sontag

Mein Interesse an diesem monumentalen 800-Seiten-Werk gründet in meiner Auseinandersetzung mit Sontags Ansichten über Fotografie, einer Stelle aus dem Buch ihres Sohnes, David Rieff, worin er vom Sterben seiner Mutter schreibt (sie habe immer gedacht, mit ihrem Verstand würde sie in der Lage sein, auch die Mediziner-Sprache zu verstehen, und war kläglich gescheitert.) und meiner …

John Berger: Der Augenblick der Fotografie

„Am Anfang meines Interesses an der Fotografie stand nicht das Machen und Betrachten von Bildern, sondern das Lesen über sie“, beginnt Geoff Dyer seine Einleitung zu diesem Band mit Essays von John Berger. Mir ging es genau gleich, auch wenn es in meinem Falle nicht die Texte von Susan Sontag, Roland Barthes und John Berger …

Paolo Maurensig: Der Teufel in der Schublade

Mit dem 1943 in Norditalien geborenen und heute in der Nähe von Udine lebenden Paolo Maurensig verbinde ich eine Erkenntnis, die er in Der Schatten und die Sonnenuhr ausgeführt hat und mich seither begleitet – dass der Geist niemals feste Modelle bilde („Jede Form opfert sich, um eine andere, unmittelbar folgende Form hervorzubringen.“), im Gegensatz …

Whitney Scharer: Die Zeit des Lichts

Die Zeit des Lichts (The Age of Light im englischen Original) ist ein überaus treffender Titel, um das Leben einer Fotografin zu beschreiben, vor allem einer so vielfältig begabten wie Lee Miller, die sich sowohl als Mode-, Porträt- wie auch als Kriegsfotografin einen Namen gemacht hatte. Der Auftakt zu diesem Debütroman könnte gelungener kaum sein. …