Seit ich in meinen Jugendjahren Zen-Buddhismus und Psychoanalyse von Fromm, Suzuki und de Martino gelesen habe, begleiten mich Zen-Gedanken – daher mein Interesse an diesem Buch, dessen Titel mich sowohl verwirrt (geht es denn im Zen nicht vor allem um die Praxis?) und anzieht (ich verbinde mit Zen hauptsächlich eine simple und radikale Grundhaltung eines vollkommen anderen als …
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Sascha Mamczak: Science-Fiction. 100 Seiten
Einleitend stellt Autor Sascha Mamczak Überlegungen dazu an, ob es sich bei Science-Fiction um Kunst handelt, die er als „einen komplexen Aushandlungsprozess zwischen Kunstproduzenten, Werk und Publikum“ bezeichnet, der der Veränderung unterworfen ist. Mich beschäftigt die Frage nicht, mich interessiert allein, ob mich ein Werk unterhält und etwas lehrt – manchmal ist das sogar bei …
Anna-Lisa Dieter: Susan Sontag. 100 Seiten
Ich bin mit Susan Sontag nicht besonders vertraut, habe mich hauptsächlich mit ihren Arbeiten zur Fotografie auseinandergesetzt, eher ablehnend als zustimmend. Darüber hinaus halte ich sie für eine überaus eitle Egomanin. Mit anderen Worten: Ich gehe Anna-Lisa Dieters Text negativ gestimmt an – und bin umso überraschter, dass ich davon so angetan bin. Ein tolles …
Janosch: Wörterbuch der Lebenskunst
Die einzige Kunst, die mich wirklich interessiert, ist die Lebenskunst. Auch, weil sie sich weder kaufen noch verkaufen lässt. Lebenskunst ist angewandte Kunst; wer sie nicht lebt, zeigt, dass er sie nicht verstanden hat. Janosch, informiert mich der Verlag, sei einer der erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinderbuchautoren. In meiner Vorstellung haben ‚erfolgreich‘ und ‚bekannt‘ wenig …
Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt
Der Einstieg in Die Vereindeutigung der Welt könnte gelungener und packender gar nicht sein, denn „Alles so schön bunt hier“, wie Nina Hagen einst gesungen hat, ist es ja heutzutage wirklich, aber eben nur, wenn man nicht genau hinschaut. Tut man das, entpuppen sich etwa die zahllosen Fernsehprogramme, auf die sich Hagen in ihrem Song „TV-Glotzer“ …
Sigmund Freud: Zeitgemässes über Krieg und Tod / Warum Krieg? Der Briefwechsel mit Albert Einstein
Der erste der beiden Texte in diesem Band erschien 1915, der Briefwechsel 1932. Aktuell sind beide nicht nur insofern, als sie sich mit Grundsätzlichem auseinandersetzen, sondern auch deswegen, weil sich der Mensch emotional nicht zu entwickeln scheint. Da lebte man im Zeitalter der Kulturstaaten, gab viel auf die Vernunft, vertraute auf die Einigung der Kulturvölker, …
Mary Shelley: Der letzte Mensch
Es liegt noch nicht lange zurück seit ich Mary Shelleys Frankenstein oder der neue Prometheus gelesen habe, schwer beeindruckt, dass eine so junge Frau (sie war 18 als sie damit begann, 21 als sie es zu Ende gebracht hatte) über eine derartige Hellsichtigkeit verfügen kann. Seit dieser Lektüre weiss ich wieder einmal, dass es Klassiker …
Voltaire: Philosophisches Taschenwörterbuch
„Diese Ausgabe folgt der Erstausgabe des Philosophischen Taschenwörterbuchs von 1764, die damit erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vorliegt“, lässt Herausgeber Rainer Bauer von der Voltaire Stiftung im Vorwort wissen. Auch Hinweise zur Benutzung gibt er: „Wenn Kant empfiehlt: Gebrauche deinen Verstand – würde Voltaire ihm entgegnen: ja, aber wie, wenn die Köpfe voller Unsinn stecken? …
Michael Haller / Walter Hömberg (Hrsg.): „Ich lass mir den Mund nicht verbieten!“
Dieses Buch kommt entschieden zum falschen Zeitpunkt, denkt es so in mir, denn nichts steht mir in diesen Corona-Zeiten viel ferner als Pressefreiheit und Demokratie. Zum einen halte ich beide nicht für wirklich existent – Pressefreiheit: Die Freiheit einiger Begüterter ihre Meinung veröffentlichen zu lassen / Demokratie: „The best democracy money can buy“, so Greg Palast …
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